Der Jahreskreis
Seit 2009 habe ich begonnen die Jahreskreisfeste mit Ritualen in der freien Natur durchzuführen und staune, was das sich Anbinden an die Zyklen der Natur, alles bewirkt. Ein tiefes Vertrauen in die Rhythmen des Lebens ist entstanden. Diese 8 Jahreskreisfeste sind wie Ankerpunkte im ganzen Jahreskreis, die uns immer wieder helfen, innezuhalten, sich zu orientieren, Altes loszulassen und Neues in Gang zu setzen. Es sind wie kleine Auszeiten aus dem Alltag. Sie wirken durch Symbole und einfache Handlungen auf einer tiefen Ebene unserer Seele und leisten hier Heilungsarbeit. Die Rituale öffnen einen magischen Raum, wo wir uns in einem veränderten Bewusstseinszustand, mit etwas Grösserem verbinden. Und natürlich auch das Verbunden Sein mit anderen Menschen um ein Feuer, das Erleben von Gemeinschaft, stillt ein tiefes archaisches Bedürfnis unserer Seele.
Wintersonnwende 21. Dezember – Sonnenfest, Tiefpunkt, Kühle
Die längste Nacht, der kürzeste Tag.
Es ist der Moment wo die Abwärtsbewegung in die Dunkelheit zum Stillstand kommt und die Aufwärtsbewegung in Richtung Licht wieder beginnt.
Es ist ein Freudenfest: Es ist die Ankunft des Lichtes, des Neuen.
Lichtmess 1-2 Februar – Mondfest
Die Tage werden spürbar länger und obwohl noch tiefster Winter herrscht, beginnen sich die Lebenskräfte der Natur in der Erde schon langsam zu regen.
Die Säfte der Bäume steigen wieder nach oben.
Stilles Fest, ein Berührtwerden vom neuen Licht.
Frühlingstagundnachtgleiche 21. März – Sonnenfest, Wendepunkt
An diesem Tag sind der Tag und die Nacht gleich lang, beide 12 Stunden lang.
Es ist der Beginn in die hellen Jahreszeit. Jetzt beginnt, was sich unter dem Boden vorbereitet hat, sichtbar zu werden. Die Pflanzen spriessen überall hervor.
Es ist ein Fest des Aufbruchs, des Neuanfanges.
Beltane 30. April – Mondfest
Die Tage werden länger, die Wälder und Wiesen sind wieder grün.
Die Bienen summen herum und alles fängt an fruchtbar zu werden. Das Leben kommt in seiner ganzen Fülle zurück. Aufbruchstimmung.
Es ist ein Fest der Fruchtbarkeit, Sinnlichkeit und Lebenslust.
Sommersonnwende 21. Juni – Sonnenfest, Höhepunkt, Wärme
Der längste Tag und die kürzeste Nacht.
Es ist der Moment wo die Aufwärtsbewegung zum Licht zum Stillstand kommt und die Abwärtsbewegung Richtung Dunkelheit wieder beginnt.
Die Zeit der Reife, der Liebe und Wärme, der Fülle, die Natur schenkt uns alles was wir brauchen.
Lughnasad 2. August – Schnitterinenfest, Mondfest
Es ist Hochsommer, die heisseste Zeit des Jahres. Die Kornfelder werden abgeerntet. Die Zeit der Ernte beginnt. Es ist auch eine Zeit der Extreme: Gewitter, Überschwemmungen und Dürre.
Die Pflanzen lassen nun ihre Energie nicht mehr in Wachstum, sondern in ihre Früchte fliessen.
Es geht um Reifung und Vollendung wie auch Entscheidung und Führung übernehmen.
Herbsttagundnachtgleiche 21. – 23. September – Sonnenfest, Wendepunkt
Hier sind der Tag und die Nacht beide genau gleich lang, je 12 Stunden. Der Duft von reifen Früchten – Trauben, Zwetschgen, Äpfeln, Quitten, Birnen, Hagebutten und Holunderbeeren – liegt in der Luft.
Es ist der Beginn der dunklen Jahreszeit.
Es ist ein Fest der Ernte und der Dankbarkeit und auch des Abschiednehmens.
Samhain 1. November – Allerheiligen, Mondfest
Die Kraft der Sonne hat erheblich nachgelassen und die Tage werden trüb und grau.
Es ist die Zeit der Einkehr, des sich Zurückziehens, des Loslassens und Trauerns.
Im Wissen, dass Altes sterben muss, damit Neues geboren werden kann.