Rasierwasser naturkosmetisch formuliert

Rasierwasser wird nach der Rasur auf das Gesicht aufgetragen, um die Haut zu klären, zu kühlen und zu beruhigen. Ursprünglich bestand es vor allem aus Alkohol und Duftstoffen. Moderne Rasierwässer gehen einen Schritt weiter und enthalten zusätzlich pflegende und feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe, die die Haut nach der Rasur unterstützen. In der Naturkosmetik können wir dafür wunderbar mit Tinkturen, Glyceriten und Hydrolaten arbeiten und so die Kraft der Pflanzen nutzen, um Rasierwasser gezielt auf die Bedürfnisse der Haut abzustimmen.

Schauen wir uns zuerst mal die Inhaltsstoffe eines Rasierwassers an:

Alkohol

Traditionell enthält Rasierwasser einen relativ hohen Alkoholanteil von etwa 40–70 %. Dieser wirkt klärend und desinfizierend und sorgt gleichzeitig für eine gute Haltbarkeit. In dieser Konzentration kann Alkohol die Haut jedoch auch austrocknen, weshalb es wichtig ist, ihm gezielt feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe (siehe weiter unten) entgegenzusetzen.
In der Naturkosmetik können wir statt reinem Alkohol unsere selbstgemachten Tinkturen verwenden und so wirksame Pflanzeninhaltsstoffe direkt in das Rasierwasser einbringen.

Wasserphase

Statt destilliertem Wasser können wir die Wasserphase eines Rasierwassers gezielt aufwerten. Dazu eignen sich Aloe-Vera-Gel oder -Saft sowie Hydrolate hervorragend. Besonders Hamameliswasser wird im Rasierwasser geschätzt, da es porenverfeinernd wirkt und die Haut nach der Rasur beruhigt.

Pflege

Je nach Hautbedürfnis kann ein Rasierwasser mit unterschiedlichen pflegenden Wirkstoffen ergänzt werden:
Feuchtigkeitsspendende Komponenten wie pflanzliches Glycerin, Aloe Vera und Hyaluronsäure helfen, die Haut nach der Rasur vor dem Austrocknen zu schützen und Spannungsgefühle zu reduzieren.
Zur Unterstützung bei kleinen Rasur Verletzungen eignen sich blutstillende Pflanzen wie Schafgarbe, Blutwurz oder Hirtentäschel. Sie können helfen, winzige Schnittstellen schneller zu beruhigen.
Entzündungshemmende Wirkstoffe wie Ringelblume, Kamille oder Dexpanthenol wirken hautberuhigend, lindern Rötungen und unterstützen die Regeneration der Haut.
Ergänzend können desinfizierende Pflanzenstoffe wie Salbei oder Teebaum eingesetzt werden, um die Haut nach der Rasur zu klären und Irritationen vorzubeugen.

Feuchtigkeitsspendend:                       Pflanzliches Glycerin, Aloe vera und/oder Hyaluronsäure
Blutstillend:                                               Schafgarbe, Blutwurz, Hirtentäschel
Entzündungshemmend:                      Ringelblume, Kamille, Dexpanthenol
Desinfizierend:                                         Salbei, Teebaumöl

Duft (ätherische Öle)

Der Duft eines Rasierwassers stammt in der Regel aus ätherischen Ölen. Da Rasierwasser im Gesicht angewendet wird und die Haut nach der Rasur besonders empfindlich ist, sollten ätherische Öle sehr zurückhaltend dosiert werden. Eine Gesamtdosierung von maximal 0,5 % hat sich als gut verträglich erwiesen – oft reichen deutlich geringere Mengen aus.

Nicht jedes ätherische Öl eignet sich für Rasierwasser. Einige Öle können die Haut reizen, besonders in Kombination mit Alkohol oder auf frisch rasierter Haut. Andere, vor allem bestimmte Zitrusöle, sind phototoxisch und können in Verbindung mit Sonnenlicht Hautreaktionen verursachen. Deshalb ist eine sorgfältige Auswahl entscheidend.

Duft ist außerdem etwas sehr Individuelles. Statt allgemeingültiger Mischungen gebe ich daher nur Vorschläge für typische, eher maskuline Duftnoten, die sich im Rasierwasser bewährt haben. Bei kleinen Mengen empfiehlt es sich, nur ein ätherisches Öl zu verwenden, statt mehrere zu mischen.

Ätherische Öle sind nicht wasserlöslich. In einem Rasierwasser verteilen sie sich daher nicht dauerhaft gleichmäßig. Das Produkt sollte vor jeder Anwendung gut geschüttelt werden, damit sich der Duft wieder verteilt.

Neben dem Duft bringen ätherische Öle auch eigene Wirkungen für die Haut mit. So kann Teebaumöl bei unreiner Haut klärend wirken, Weihrauch unterstützt die Hautregeneration und wird gern im Anti-Aging-Bereich eingesetzt, während Lavendel für seine beruhigenden und hautausgleichenden Eigenschaften bekannt ist.

Weniger ist auch hier mehr: Ein gut gewähltes, niedrig dosiertes ätherisches Öl kann ein Rasierwasser sinnvoll ergänzen – ohne die Haut zu überfordern.

 

Einfaches Basis Rezept für 50 ml

10g               frische, stark duftende Rosenblüten

100 ml         Alkohol 70%

Vorgehen:

  1. die Rosenblüten in einem schmalen Messbecher mit dem Alkohol übergiessen (die Flüssigkeit muss so hoch sein, dass der Stabmixer darin eintauchen kann.)
  2. mit einem Stabmixer homogenisieren
  3. mit Plastikfolie abdecken (damit der Alkohol und Duft nicht verdunstet) und 1-2 Tage ziehen lassen, dabei immer mal etwas umrühren.
  4. über einen Kaffeefilter abfiltrieren
  5. in eine Sprayflasche abfüllen

Erweitertes Basisrezept

Ringelblumentinktur

Variationen

Ätherische Öle mit maskulinen Noten: Lavendel, Sandelholz, Weihrauch, Petitgrain, Vetiver, Zedernholz, Fichte, Zypresse, Zitronengras, Bergamotte (ACHTUNG: nur wenn furanocumarinfrei)

Hydrolate: Lavendelhydrolat, Pfefferminzhydrolat, Cistrosenhydrolat

Glycerite: anstatt Glycerin kannst du deine selbstgemachten Glycerite einsetzen. Zum Beispiel ein Aloe vera oder Gurken Glycerite.

Tipp

Wird eine Tinktur mit Wasser oder Hydrolaten verdünnt, kann sich die Lösung leicht eintrüben. Das liegt daran, dass bestimmte pflanzliche Inhaltsstoffe nicht wasserlöslich sind und beim Verdünnen ausfallen. Diese Trübung ist kein Qualitätsmangel, sondern ein natürlicher Effekt pflanzlicher Auszüge. Vor der Anwendung genügt es, das Rasierwasser kurz zu schütteln.

  • Anwendung

 Zur Raumbeduftung, zum Reinigen der Atmosphäre oder auch als Stimmungsspray (z. B. für Rituale, Meditation oder einfach, um den Raum mit einer besonderen Energie zu erfüllen).

Haltbarkeit

Da 70% Alkohol verwendet wird, hat der Raumspray eine Mindesthaltbarkeit von 5 Jahren.